Wasserschäden reduzieren mit intelligenter Leckage-Früherkennung

Leitungswasserschäden stellen Gebäudebetreiber wie auch Versicherer gleichermaßen vor Herausforderungen. Eine intelligente Leckage-Früherkennung mithilfe von Sensorik und dem geeigneten Digitalisierungsansatz kann Abhilfe schaffen, wie Funk gemeinsam mit Technologiepartnern und Kunden in der Praxis aufzeigt.

Leitungswasser-Leckagen sind für den Großteil des Schadenaufkommens rund um Gebäudebestände verantwortlich. Nach Zahlen des Gesamtverbands der Versicherer (GDV) entfielen auf sie 2020 mit rund 3,25 Mrd. Euro über 57 Prozent der Schadenlast im Bereich der Gebäudeversicherung. Trotz Versicherungsschutz stellen Wasserschäden Unternehmen verschiedener Branchen vor große Herausforderungen: In der Wohnungswirtschaft resultieren Mietausfälle, langwierige Leck-Suchen in der kompletten Immobilie, dauerhafte Substanzschäden – Betreiber von Krankenhäusern oder Pflegeheimen haben mit der kurzfristigen Verlegung von Patient*innen, Sperrung von OP-Räumen und Reputationsschäden der Einrichtung zu kämpfen. Als besonders schadenträchtig erweisen sich in der Praxis verhältnismäßig kleine Leckagen von wenigen Litern pro Stunde, die tage- oder wochenlang getreu der Weisheit „Das Wasser sucht sich seinen Weg“ von höheren Stockwerken bis ins Erdgeschoss oder in Kellerräume unbemerkt auf die Gebäudesubstanz einwirken.

Zentrale Gebäudemanagement-Plattform

Angesichts dieser branchenweiten Problemstellung hat Funk als Systemhaus für Risikolösungen gemeinsam mit Technologiepartnern aus dem Bereich der Gebäudedigitalisierung eine modulare Lösung zur automatischen Früherkennung von Leitungswasser-Leckagen entwickelt und setzt diese mit Kunden um. Je nach Gebäudetyp, Schadenhistorie und präventiver Zielsetzung können dabei verschiedene Elemente in einer zentralen Gebäudemanagement-Plattform kombiniert werden.


Überwachung der vorhandenen Heizungstechnik

Einbau nachrüstbarer Sensoren an neuralgischen Gebäudestellen

Intelligente Analyse der Durchflussdaten von Kalt- und Warmwasserzähler


Basis: Anbindung der Bestandsanlagen plus flexible Sensorik

Heizungsanlagen und Subsysteme wie automatische Nachspeiseanlagen werden herstellerunabhängig digital angebunden und so aus der Ferne automatisiert überwacht. Anhand der Daten zur Druckhaltung oder den automatischen Nachspeisezyklen lassen sich Heizkreis-Leckagen, aber auch schadenverursachende Störungen wie Verkalkungen an Wärmetauschern frühzeitig erkennen und beheben. Je nach Schutzziel und Schadenhistorie werden zusätzlich Sensoren verbaut, die die explizite Erkennung von Wasseraustritten oder Durchfeuchtung in den Funktionsumfang integrieren – insbesondere an neuralgischen Stellen wie Schachtböden, Revisionsöffnungen oder Gebäudetiefpunkten.

Erweiterung: Intelligente Zählerdatenanalyse

Für die intelligente Zählerdatenanalyse werden die Datenströme der vorhandenen Kalt- und Warmwasserzähler, die die technischen Anforderungen bspw. im Bereich der sog. Minimal Flow Rate erfüllen, mittels cloudbasierter Analyseplattform kontinuierlich auf Leckage-Anomalien hin ausgewertet. Die Software erlernt dazu über mehrere Wochen die normalen Verbrauchsmuster des Objekts und alarmiert im Falle eines Leckage-Verdachts einen definierten Personenkreis per E-Mail oder SMS. Ob die vorhandenen Zähler für die intelligente Leckage-Analyse geeignet sind und welche Genauigkeit zu erwarten ist, lässt sich im ersten Schritt anhand des Zählertyps bestimmen. Funk stellt in diesem Zusammenhang eine Checkliste zur Verfügung, mit der die technische Gebäudeausrüstung (Hersteller/Modell Heizungsanlagen und Subsysteme, Zählertypen/Messdienstleister usw.) soweit möglich vorab erfasst wird.

Module bedarfsgerecht kombinieren

Auf Basis der Schadenhistorie und den Objekt-Gegebenheiten können die drei Module bedarfsgerecht kombiniert werden. Entscheidend ist dabei, die Technologie in die operativen Prozesse des Gebäudebetreibers einzubinden, sodass Alarme bei den richtigen Personen eingehen und zeitnah passende Maßnahmen – bspw. in Form einer Reparatur oder Wasserabsperrung – angestoßen werden. So können Leckagen frühzeitig erkannt, behoben und Schäden vermieden bzw. signifikant reduziert werden. Zugleich bietet sich die Chance, das System bspw. um Lösungen zur intelligenten Heizungsoptimierung oder Trinkwassermanagement zu erweitern. So lassen sich Schadenprävention, Energieeffizienz und optimiertes Gebäudemanagement im Rahmen einer ganzheitlichen Digitalisierungsstrategie kombinieren.

 

10.01.2024

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Manuel Zimmermann

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